Mag.a phil Gerda Trinkel, MSc

Psychodrama Lehrtherapeutin und Supervisorin in freier Praxis, langjährige Leiterin einer Familienberatungsstelle der Caritas, Zusatzausbildung für die Behandlung von Essstörungen. Ehemalige Lehrbeauftragte an der Universität Klagenfurt und der Päd. Hochschule Kärnten.

Psychodrama teaching therapist and supervisor in independent practice, head of a Caritas family counselling centre for many years, additional training for the treatment of eating disorders. Former lecturer at the University of Klagenfurt and the Pedagogical University of Carinthia.

Workshop

Psychodramatische Gruppenpsychotherapie im ambulanten Setting. Interventionsmöglichkeiten unter Berücksichtigung des Strukturniveaus.
Psychodramatische Gruppenpsychotherapie ist Therapie in der Gruppe, durch die Gruppe und für die Gruppe. Damit wird der Anspruch erhoben, dass nicht nur der/die Therapeut*in sondern auch die Gruppe an sich und jeder/jede einzelne Teilnehmer*in zur heilenden Wirkung beitragen kann. Für Moreno ist die „freie und spontane Interaktion“ zwischen den Patienten*innen aber auch zwischen Patienten*innen und Therapeut*in eine grundlegende Regel. Was heißt aber freie und spontane Interaktion? Ist diese bei Patient*innen mit strukturellen Defiziten gegeben?
Die Teilnahme an einer Gruppenpsychotherapie erfordert eine klare Indikationsstellung und eine sorgfältige Auswahl der Gruppenmitglieder. Nur wenn die Teilnehmer*innen über ein ausreichendes Strukturniveau verfügen, kann der Einzelne und auch alle anderen Gruppenteilnehmer*innen eine sinnvolle, entwicklungsfördernde Behandlung im Setting der Gruppe erfahren. Für Menschen mit strukturellen Defiziten ist der Schritt auf die Spielbühne eine große Herausforderung. Angst vor Ablehnung, vor Kritik und Zurückweisung erschwert es ihnen, sich auf der Bühne zu zeigen. Um von einer Gruppenpsychotherapie profitieren zu können, sollten die Patienten daher über ein gewisses Maß an grundlegender Beziehungsqualität und Begegnungsfähigkeit verfügen.
In diesem Workshop wird der Frage nachgegangen, mit welchen psychodramatischen Interventionen auf der Begegnungs- und Spielbühne ein Raum geschaffen werden kann, der den Menschen mit strukturellen Störungen hilft, Vertrauen zu entwickeln und die Angst vor neuen Verletzungen zu mindern. Nur so wird es ihnen möglich sein, ihre Stresstoleranz zu erhöhen, perfekte Zielsetzungen zu lindern sowie das geringe Selbstwertgefühl und die nur mäßig vorhandenen Selbstwirksamkeitserwartungen zu verbessern.

Psychodramatic Group Psychotherapy in an Outpatient Setting: Intervention Possibilities Considering Structural Levels.
Psychodramatic group psychotherapy is therapy in the group, through the group, and for the group. This implies that not only the therapist but also the group itself and each individual participant can contribute to the healing process. Moreno emphasizes the importance of „free and spontaneous interaction“ among patients as well as between patients and the therapist. But what does free and spontaneous interaction mean? Is it present in patients with structural deficits?
Participation in group psychotherapy requires a clear indication and careful selection of group members. Only when participants have a sufficient structural level can individuals and all other group members experience meaningful, developmental treatment in the group setting. For people with structural deficits, stepping onto the stage is a significant challenge. Fear of rejection, criticism, and rejection make it difficult for them to present themselves on the stage. To benefit from group psychotherapy, patients should have a certain level of basic relationship quality and the ability to engage with others.
This workshop explores the question of which psychodramatic interventions on the stage of encounter and play can create a space that helps people with structural disorders develop trust and reduce their fear of further injury. Only in this way will they be able to increase their stress tolerance, alleviate perfectionistic goals, and improve their low self-esteem and moderately developed self-efficacy expectations.